Wie Raum, Zeit und Kausalität in der Wahrnehmung zustande kommen, lässt sich gut im Rausch beobachten. Das Zeitbewusstsein wird also durch den Einsatz von Hasch aus seiner schlichten Selbstverständlichkeit geholt und zeigt sich so in seinen Konstitutionsleistungen. Walter Benjamin beschrieb in seinen kleinen Experimenten in Marseille diese Zeitigung der Zeit. Er folgte damit Charles Baudelaires Texten, die als geschmackvoll aufpolierte Erfahrungen bis heute eine Lust am Ausprobieren erzeugen.
Walter Benjamin – Haschisch in Marseille [PDF]
Die Phänomenologie kann sich verschiedener Quellen veränderter Geisteszustände bedienen: Eugène Minkowski hat sich so das pathologische Zeitbewusstsein in Le temps vécu (1933) als Ausgangspunkt gewählt. Rauscherfahrungen gehören auch dazu, sind jedoch kaum von der Phänomenologie beachtet worden. Ihre Aussagekraft als Produkte reiner Subjektivität sind ein noch ungehobenes Potenzial.