Phänomenologica lockt Begriffe und Theorien aus den Büchern heraus und erweckt sie zum Leben. Nach dem Motto Experiment & Konserve geht es sowohl um phänomenologische Feldstudien wie um klassische Texte der Phänomenologie. Die Schwerpunkte bilden dabei die Selbstregierung und der mentale Kommerz.
Mentaler Kommerz: Im Leben geht es immer darum, jemanden zu kennen, der jemand kennt, der jemand kennt. Man muss immer genug Leute kennen, die weiterhelfen und die richtige connection herstellen, damit Probleme schnell und ohne Mehrwertsteuer gelöst werden. Die Phänomenologie von Phänomenologica setzt auch auf die Vernetzung. Sie schafft sich einen Begriff, der Begriffe kennt, die Begriffe kennen, die so schließlich neue Wirklichkeiten erschließen. Das soll heißen: so wie im sozialen Leben alles nur durch Verbindungen geht, so ist das Superplus auch nur dann in Reichweite, wenn man weit entfernte Lebensbereiche mit einem Begriff miteinander verbindet.
Selbstregierung: Im Individuum kreuzen sich viele Interessen und es gibt einen ständigen Machtkampf darum, wer was wann macht. Der Mensch ist nur von außen betrachtet eine Einheit, für sich aber ein politisches Gebilde mit teilautonomen Staaten im Staat wie der Atmung oder der Verdauung. Phänomenologica untersucht die Formen der Selbstregierung.
Wer steckt hinter Phänomenologica?
Sebastian Knöpker (Heidelberg) ist Deutschlands einziger staatlich anerkannter Hedonist (Dr. phil. in Hedonismus) und erklärt in Seminaren den Gebrauch der Lüste, wo es wirklich drauf ankommt, im Hospiz (Gastrosophie) und in der Psychiatrie (Lust am Leiden). Fängt geduldig Lustquanten und Glückseinsprengsel ein und verdichtet sie zu einer Politik der Lust, zu einer hedonistischen Selbstregierung.