Philosophie kann praktisch und sogar essbar sein. Aber nicht als Esspapier, sondern als gastrosophischer Vortrag mit gleichzeitiger Verkostung. Die Gastrosophie vereint Gastronomie und Philosophie und erklärt, wie man mit Nase, Mund, Bauch und Kopf schmeckt. In dieser gastrosophischen Folge geht es um den Geschmack des Bitteren. In einer Verkostungsreihe wird erklärt und geschmeckt, wie das Bittere als Hintergrund, Kontrast, Mittelpunkt und Gradient fungiert.
Vortrag von Dr. Sebastian Knöpker, Veranstaltungsort: Der Schnackenhof – Philosophie und Kunst am Fluss, Schnackenhof 3 / 90552 Röthenbach an der Pegnitz, 29. Januar 18.00 Uhr, Anmeldung bei Dr. Reinhard Knodt: reinhardknodt@gmail.com
Menüfolge
1.
Matchakuchen
Gastrosophie: Prinzip des schlechten Winkels – ein Winkel von 93° wird in der Regel als „falscher“ Winkel angesehen, als negative Abweichung. Das Bittere wird oft als Abweichung vom Süßen geschmeckt. Die bittere Dosis im Matchakuchen dreht den schlechten Winkel um.
2.
Bitterorangenmarmelade
Gastrosophie: Bilden die einzelnen Aromen mehr als ihre Summe, zeigt sich ein Superplus. Dieser Mehrwert als plus ultra basiert in der Chivers Olde Marmalade auf dem Bitteren.
3.
Ganache mit Knödel
Gastrosophie: Ein Chefsalat ist geschmacklich so übermöbliert wie eine Einzimmerwohnung mit Schrankwand und Wasserbett. Anders als bei der Wohnung mit fester Wohnfläche kann man beim Kochen aber mit jeder Zutat zusätzlichen Raum fürs Schmecken schaffen.
Die bittere Ganache schafft Raum – es erweitert die Breite des Geschmacks.
4.
Pchali (georgisches Pesto)
Gastrosophie: Das Bittere kann als Brücke zwischen Aromen dienen und weit auseinanderliegende Geschmacksträger miteinander verbinden.
5.
Eingelegte grüne Walnuss
Gastrosophie: Durch Kontrast der bitteren Walnüsse zum Vanillepudding entsteht eine gesteigerte Plastizität des Schmeckens.
6.
Abschließendes Essen:
Kartoffel-Blumenkohl-Curry (vegetarisch / mit Blutwurst)
7.
Klavierkonzert