Macht man in sich eine Bestandsaufnahme der schlecht gelebten Lüste, so wird man insbesondere bei seinen Essgewohnheiten fündig. Man wird darauf stoßen, dass man viele…
Wer die Phänomene intensiv belauscht, wird darauf stoßen, dass vieles von dem, was er erlebt, gar nicht in den sinnlichen Qualitäten gegeben ist. So etwas…
Apperzeption meint wörtlich Hinzuwahrnehmung. Sie bezeichnet den Auffassungscharakter der Wahrnehmung als etwas, das über die Perzeption hinausgeht. Eine einfache Berührung über das Furnier einer Tischplatte…
Husserl wird meistens weder gelesen, noch überhaupt durchgeblättert. Durchblättern wird aber belohnt, denn in den Logischen Untersuchungen findet sich nach drei Bänden und vielen Hundert…
Man kann mit Lust leiden. Das Lustvolle im Leiden findet sich dann in der außerordentlichen Lebendigkeit, die das Unwohlsein vermittelt. Robert Musil gibt in seiner…
Monade bezeichnet nach Leibniz die Abgeschlossenheit einer Sphäre von allen anderen Welten und Sphären. Ein Subjekt ist demnach eine Welt ohne Fenster zu anderen Monaden.…
Passivität ist in der Phänomenologie nicht das Gegenteil von Aktivität, also nicht das Einwirken einer Kraft von Außen. Im Gegenteil bedeutet Passivität bei Husserl, dass…
Eine Phänomenologie des Abenteuers setzt an dem Punkt an, wo Risiko und Ungewissheit in ein sicheres Gefühl umschlagen, dass alles gut gehen wird. Der Abenteurer…
Der Simulant ist phänomenologisch ein Glücksfall, weil er nicht einfach bewusst lügt, sondern die Lüge unbewusst in sich arbeiten lässt. Die dadurch entstehende Mischung aus…
Die phänomenologische Beschreibung einer Landschaft als deskriptive Phänomenologie beschreibt nicht bloß die Tatsachen als Inventar. Sie geht darüber hinaus, weil im Auge des Betrachters die…
Michel Henry interpretiert Friedrich Nietzsche als einen Vorgänger der Lebensphänomenologie, was die Rolle der Affektivität und der Immanenz angeht. Auch wenn Nietzsche beide Themen in…
Jeder ist für sich ein Strom des Bewusstseins, aber keiner weiß so recht, was das ist. In der Literatur wurde der Bewusstseinsstrom von James Joyce…
Synästhesie ist die Synthese verschiedener Sinneswahrnehmungen zu einem Gesamterleben, in der die einzelnen Sinne mehr als die Summe bilden. In der Synästhesie kann ein Sinn…
Retention bezeichnet die soeben erlebte Gegenwart, die als Vergangenheit immer noch eine Präsenz hat. Ein Ton zum Beispiel besitzt damit nicht nur eine Gegenwart in…
Von einem unbefriedigendem Erlebnis, etwa einer langweiligen Rede, bleibt etwas, nachdem die Rede vorbei ist. Man weiß nicht mehr im Einzelnen was überhaupt gesagt worden…
Jeder Mensch besitzt ein dominierendes Lebens-gefühl, welches durch Verdichtung vieler Einzelerlebnisse zustande kommt, und sei es nur das Gefühl des Fehlens einer eigenen Biographie. Eine…
Wo etwas hindurch scheint, muss man nicht immer etwas halb Verborgenes sehen. Durchscheinen kann aber auch bedeuten, das sich Wahrnehmung und Phantasie vermischen, so dass…
Die Phänomenologie musealisiert und verstaut sich selbst im Archiv. Ihre Anschaulichkeit beschränkt sich auf Fotografien alter Männer in Schwarzweiß, die streng in die Linse schauen.…
Bezeugung ist ein alltägliches Phänomen, dass in der Phänomenologie von Autoren wie Lévinas und Ricœur merkwürdig verdunkelt wird. Elementar meint Bezeugung, durch einen Blick, eine Berührung…
Die Phänomenologie ist ein praktisches Handwerk, das man durch theoretische Texte nur bedingt lernen kann. Eine Phäno-menologie des Leibes, die so theoretische Begriffe wie Apperzeption…